Wie Dein Autopilot Dich sabotiert – und wie Du ihn zu Deinem Verbündeten machst

Zum Jahresanfang sind wir voller Motivation etwas zu verändern. Du möchtest selbstbewusster auftreten, Dich mehr um Dich selbst kümmern, mehr Zeit für Deine Lieben haben oder endlich den nächsten Karriereschritt machen – und am besten eine gesunde Balance aus allem schaffen.
Aber dann, ein paar Wochen später holt der Alltag Dich ein. Der Januar ist vorbei und Du bist wieder im alten Trott gefangen – rennst fleißig in Deinem Hamsterrad.
Du bist nicht allein: Studien zeigen, dass die meisten Menschen in der zweiten Februarwoche ihre Vorsätze schon wieder aufgegeben haben. Und weißt du was? Es ist nicht deine Schuld. Es sind deine Denk- und Verhaltensmuster – Dein innerer Autopilot – die Dich unbewusst zurückhalten.
Wie Dein Autopilot Dir im Weg steht
Deine Gewohnheiten entstehen dadurch, dass Du Dinge immer wieder auf die gleiche Art und Weise tust. Dein Gehirn speichert die Muster im Unterbewusstsein ab. Und dann laufen sie mehr oder weniger automatisch ab – auf Autopiloten.
Dein Gehirn liebt Routine:
- Energiesparend: Alles, was automatisch abläuft, kostet Dich weniger Kraft.
- Effizient: Du musst nicht lange nachdenken, sondern kannst sofort handeln.
- Sicher: Routine gibt Deinem Gehirn das Gefühl von Kontrolle und Stabilität.
Das klingt erst einmal ganz praktisch, oder? Aber genau hier liegt der Haken: Diese Gewohnheiten halten Dich in alten Mustern fest, die Dir früher vielleicht geholfen haben, Dir jetzt aber nicht mehr guttun.
Beispiele für Deinen Autopiloten im Alltag
Beispiel #1: Deine Workaholic-Strategie
Du hast Dir vorgenommen, spätestens um 18 Uhr Feierabend zu machen, um mehr Zeit für Dich oder Deine Lieben zu haben. Doch plötzlich ist es schon wieder 20:00 Uhr, ohne dass Du es überhaupt gemerkt hast. Dein Autopilot – der innere Workaholic – hat übernommen.
Tipp:
Stell Dir für 17:45 Uhr einen Alarm. Nimm Dir einen Moment und frage Dich, was Du gerade brauchst. Dann entscheide Dich bewusst, den Arbeitstag abzuschließen – auch wenn noch etwas unerledigt bleibt.
Beispiel #2: Fit im Schlaf
Du willst morgens vor dem Job ins Fitness-Studio gehen, um Stress abzubauen und etwas für Deine Gesundheit zu tun. Klingt nach einem Plan, oder? 5:30 Uhr klingelt der Wecker, es ist kalt und dunkel draußen, Du bist müde und außerdem hast Du heute ein wichtiges Meeting. Du kuschelst Dich in Dein bequemes und warmes Bett … morgen ist auch noch ein Tag.
Dein Gehirn will Dich in der Komfortzone halten.
Tipp:
Mach Dir den Anfang leichter, Du musst nicht gleich morgens ins Fitnessstudio. Wie wäre es mit einer kurzen Yoga-Session oder einem Spaziergang? Plane vielleicht jeden zweiten Tag 10–20 Minuten ein, eventuell sogar erst einmal nach der Arbeit. Je einfacher der Einstieg, desto leichter bleibst Du dabei.
Beispiel #3: Dich nicht zu Wort melden
Du möchtest Dich im Team klarer durchsetzen und bei Kollegen Deine Meinung mehr einbringen. Sobald Du jedoch im Meeting sitzt, meldet sich Deine innere Stimme: „Was, wenn die das nicht interessiert? Was, wenn Du dumm klingst? Was, wenn Du Dich blamierst und die nachher über Dich lachen?“ Und am Ende sagst Du lieber nichts.
Dein Gehirn will Dich mit diesen Gedanken vor Fehlern bewahren. Doch tatsächlich hält es Dich damit von Deiner Entwicklung, Deinem Wachstum ab. Sie sähen Selbstzweifel und zerstören Dein Selbstbewusstsein.
Tipp:
Schreibe Dir diese Gedanken auf und frage Dich, was Du einer guten Freundin sagen würdest, die so über sich denkt. Entscheide Dich, in jedem Meeting einen Punkt anzusprechen, egal wie klein er Dir erscheinen mag.
Wie Du Deinen Autopiloten für Dich arbeiten lässt
#1 Erkenne Deine Muster. Nimm Dir abends fünf Minuten Zeit und frag Dich: „Wann habe ich heute auf Autopilot geschaltet?“ Schreib Deine Beobachtungen auf.
#2 Führe Schritt für Schritt neue, Dich unterstützende Gewohnheiten ein – indem Du das, was Du in Dein Leben holen willst, immer wieder denkst und tust.
#3 Bleib dran, auch wenn’s mal nicht klappt. Alte Muster sind hartnäckig. Wenn du einen Tag mal wieder in alte Gewohnheiten fällst, ist das kein Drama. Fang am nächsten Tag einfach wieder an.
Ein neues Jahr ist nicht die einzige Chance
Die Wahrheit ist: Der Jahreswechsel hat nichts Magisches. Du brauchst keinen 1. Januar, um neu anzufangen. wie ein chinesisches Sprichwort sagt:
„Der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren,
der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.“
Lass ein Datum im Kalender nicht Dein Leben bestimmen. Jeder Tag ist ein guter Tag, um einen Neubeginn zu wagen und neues Glück in Dein Leben zu bringen.
“Sei gewillt an jedem einzelnen Morgen neu zu beginnen.”
Meister Eckhart
Du kannst deinen Autopiloten umprogrammieren – Schritt für Schritt.
Und auf diesem Weg wächst nicht nur Dein Selbstbewusstsein, sondern auch Dein Vertrauen in Dich selbst. Du schaffst das. 💪
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Ich freue mich auf Dich! 🌸
Deine Sibylle
Gender-Hinweis: Ich gender nicht, sondern rede bzw. schreibe so, dass es angenehm zu lesen ist und wie mir der Schnabel gewachsen ist. Oder ich verwende ausschließlich die weibliche Form. Meine Meinung: Weniger Augenwischerei, mehr tatsächliche Gleichberechtigung.
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