Leadership, wenn die Welt uns in Angst und Stress versetzt?

Die Klimakrise, Terroranschläge, Krieg in der Ukraine und andere Krisenherde überall auf der Welt und jetzt auch noch der eskalierende Nahost-Konflikt. Was kommt als nächstes? Wir haben keine Kontrolle über diese Ereignisse, keine Macht, wir fühlen uns hilflos und vielleicht sogar hoffnungslos. In Krisenzeiten verstärken sich oft Gefühle von Angst und Unsicherheit, und Leadership wird auf eine harte Probe gestellt. Doch gerade in solchen Zeiten können Führungskräfte eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Vertrauen schaffen, Perspektiven und Menschen durch die Unsicherheiten führen. Doch das schaffst Du nur, wenn Du bei Dir beginnst.

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi

Wieso haben wir Angst und Stress?

Angst ist ein Gefühl und wird durch unsere Gedanken erzeugt – bewusst und unterbewusst. Sie entsteht genau dann, wenn wir das Gefühl haben, einer Aufgabe oder Situation nicht gewachsen zu sein, oder keine Kontrolle mehr zu haben und/oder machtlos zu sein. Wir machen uns z.B. Sorgen, kreieren Worst-Case-Szenarien und/oder sind einfach komplett überwältigt von den Ereignissen. Angst ist leider meist eine längerfristige Angelegenheit und kann sogar chronisch werden.

Angst löst Stress aus und übermäßiger Stress kann wiederum zu Ängsten führen.

Was steckt dahinter?

Die Amygdala, unser persönlicher Bodyguard im Gehirn, entscheidet, ob eine Situation gefährlich oder bedrohlich für uns ist. Sie sorgt dafür, dass Stresshormone in unseren Körper gepumpt werden die uns auf Kampf, Flucht oder Erstarren vorbereiten.

Der Haken unseres persönlichen Alarmsystems: Es kann nicht zwischen einer tatsächlichen Gefahr/Bedrohung unseres Lebens, oder schlichtweg negativen Gedanken und/oder Bildern in unserem Kopf unterscheiden und reagiert immer gleich, mit der Stressreaktion.

Angst und Stress setzen Dein Potenzial außer Gefecht

Sind die Stresshormone erst einmal freigelassen, setzt unser Reptiliengehirn – unser Urzeitgehirn – unser logisches Gehirn außer Kraft und übernimmt die Kommandozentrale, um alles daran zu setzen, uns am Leben und in Sicherheit zu halten, Wir reagieren nur noch instinktiv, ohne eine Chance auf einen logischen, rationalen Gedanken und keine Möglichkeit auf unsere Intuition, geschweige denn unser geistiges Potenzial zuzugreifen.

Das ist nicht nur total unangenehm für Dich und weitab von wohlfühlen. Du bringst das, was Du in Dir trägst in Dein Umfeld ein. Als gestresste, nervöse Person, die von Ängsten und Sorgen geplagt wird, trägst Du leider nur noch mehr zum Chaos und Stress in Deiner Umwelt bei – beruflich und privat.

Wie kannst Du wieder einen klaren Kopf und die Kontrolle über Dein Leben gewinnen?

Auch wenn wir uns aktuell überwältigt und außer Kontrolle fühlen, gibt es immer genug Dinge, die wir tun können und Dinge, die wir besser unterlassen sollten. Anschließend zeige ich Dir nur ein paar Vorschläge, die einfach und kraftvoll auszuführen sind.

#1 Deine Angst annehmen

Trau Dich, Deine Angst anzunehmen und zu akzeptieren. Sie ist eh schon da, Du hast sie mit Deinen Gedanken erschaffen. Sie kann Dir nichts tun, auch wenn sie sich unangenehm anfühlt. Wenn Du sie erkennst und akzeptierst, kann sie auch wieder gehen.

Wenn Angst in Dir hochkommt, checke Deine aktuelle Lage: Wo befindest Du Dich augenblicklich und was tust Du gerade, oder was geschieht um Dich herum?

Stehst Du mitten auf der Straße und ein Auto rast auf Dich zu? Dann spring zur Seite.

Sitzt Du aber auf Deinem Bürostuhl und Angst kommt in Dir hoch, dann frag Dich, was Du gerade gedacht hast. Bist Du mit Deinen Gedanken in der Zukunft und kreierst alle möglichen Worst-Case- und Schreckens-Szenarien? Was ist gerade Hier und Jetzt? Bist Du sicher? Wo spürst Du die Angst in Deinem Körper? Sag ihr, dass es okay ist, dass sie da ist. Frag sie, was sie Dir sagen will.

#2 Hinterfrage Deine Gedanken

Es fühlt sich vielleicht so an, als ob die Gedanken sich einfach so in unseren Kopf schleichen und uns beherrschen. Tatsächlich kreieren wir unsere Gedanken, daher haben wir auch Kontrolle über sie.

Der erste Schritt ist, Deine negativen Gedanken zu erkennen.

Wenn Du also gerade sicher auf Deinem Bürostuhl sitzt oder in Deinem Bett liegst., mach Dir klar, dass Du keine Glaskugel hast und nicht wirklich weißt, was in der Zukunft sein wird – es sind nur Deine Gedanken. Schau von außen auf sie drauf und frage Dich, ob Du genau weißt, dass das, wovor Du Angst hast, auch wirklich eintreten wird.

#3 Medienkonsum reduzieren

Du kennst sicherlich das Sprichwort, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Manchmal ist die erste und einfachste Aktion, für eine gewisse Zeit keine Nachrichten auf den Medien wie Fernseher, Radio, Handy, etc. mehr zu verfolgen. Einfach mal abschalten.

Wenn wir ständig die neuesten Nachrichten verfolgen und das, wenn möglich, auch noch auf verschiedenen Kanälen, mit life-Bildern, sind wir permanent im Geschehen drin und im Ausnahmezustand. Folge sind ein Leben in Stress- und Angst.

Reduziere Deinen Nachrichtenkonsum so weit als möglich. Achte darauf, wie viel noch gut für Dich ist, wie viel Du verkraften kannst. Wenn Du denkst, ohne Nachrichten nicht auszukommen, dann ist Nachrichten lesen immer noch einfacher zu verkraften als die Bilder zu sehen.

Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, Dich schämen, oder schlecht fühlen, wenn Du nicht jede Minute auf dem aktuellen Stand bist. Zeige doch mal Mut und verbringe einen Tag ohne Nachrichten. Danach entscheide Dich, nur einmal am Tag, oder jeden zweiten Tag die Nachrichten zu verfolgen.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Nachrichten nicht selbst zu verfolgen, sondern einen Menschen Deines Vertrauens zu bitten, Dich einmal täglich so neutral wie möglich über die wichtigsten Neuigkeiten zu informieren. Ich selbst mache das aktuell so.

#4 Fokus auf die guten Dinge im Leben

Gerade in schwierigen Situationen ist es wichtig unserem Unterbewusstsein einen Schubs in die positive Richtung zu geben. Auch in den schlimmsten Zeiten können wir Gutes für uns entdecken.

Oft sind wir blockiert, weil wir zu kompliziert denken. Dabei sind es meist die kleinen Dinge im Leben, die uns die meiste Freude bereiten wie z.B. ein Lächeln, eine Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe genießen, spielende Tiere beobachten, Deine Fellnase streicheln, eine Umarmung, Sonnenschein, ein Spaziergang durch die Natur, etc. Und dann sind da die Dinge, die die meisten Menschen in der westlichen Welt als selbstverständlich nehmen; und deshalb achten wir oft nicht darauf. Da wäre z.B. sauberes Wasser, genug zu essen, ein Dach über dem Kopf – und – wenn Du das liest, ein Gerät, um diesen Artikel zu lesen. Und die Zeit es zu tun.

Je öfter wir uns bewusst auf all das Positive um uns herum fokussieren, desto besser programmieren wir unser Gehirn darauf, das Positive unterbewusst zu erkennen und zu schätzen. Dankbarkeitstagebuch ist eine sehr kraftvolle Übung hierfür.

#5 Bewegung, Entspannung und atme

Keine Raketenwissenschaft, mit der wir Stress effektiv managen können.

Sorge für tägliche Bewegungseinheiten, Hauptsache, es macht Dir Spaß.

Dann such Dir eine Entspannungstechnik, die Dir liegt, Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, oder das Autogene Training. Du kannst für alles Tutorials auf youtube finden.

Und atme öfter mal tief durch. Das ist Dein eingebauter Stress-Buster.

All das führt zu einer gelasseneren Grundhaltung und erhöht Deine Resilienz. Diese Kraft, Ruhe und Gelassenheit trägst Du auch in Dein Unternehmen und Dein Team. So kannst Du Herausforderungen annehmen und souverän managen.

#6 Was kannst Du aktiv im Fall des Ukraine-Krieges oder des Nahost-Konfliktes tun?

„Die beste Möglichkeit, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu gestalten.“

Abraham Lincoln

Wir denken vielleicht, wir sind hilflos und machtlos, was aktuellen Krisenherd auf der Welt angeht, doch wir können mehr tun und helfen, als wir denken:

Spenden für die Menschen in den Krisengebieten – und wenn es nur € 2,00 sind. Spenden können für Medizin und Notfallversorgung genutzt werden und werden überall benötigt. Wenn Du nicht weißt, wofür Du spenden sollst, spende einer allgemeinen Hilfsorganisation die dann das Geld verteilen.

Meditiere oder bete für die Menschen in den Krisengebieten und für den Frieden. Du kannst das immer mal wieder zwischendurch alleine und/oder organisiert mit Freunden und Familie tun.

Seit den 1970er Jahren haben fast 50 Studien gezeigt, dass individuelle Gehirnwellen das kollektive Bewusstsein beeinflussen können. Es wird der Maharishi Effekt genannt. Diese Studien wurden schon mehrfach veröffentlicht, so z.B. in Sage Open: https://bit.ly/3HuuSl7, oder in Global Union of Scientists for Peace: https://bit.ly/3pv502q und im Journal of Crime and Justice.

Du kannst ehrenamtlich tätig werden.

An Mahnwachen und Demonstrationen für den Frieden in der Ukraine teilnehmen.

Visualisiere eine friedliche Welt und mach es so lebhaft wie Du nur kannst. Stell Dir vor, Du machst eine Rundreise durch eine friedliche Welt.

Wie sähe eine friedliche Welt aus? Was würden die Menschen tun? Was wäre alles möglich? Was würdest Du auf Deiner Rundreise durch die Städte und Landschaften sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken und tun? Das ist ähnlich kraftvoll, wie das Beten und Meditieren und es funktioniert. Das Beste daran ist, Du musst nicht daran glauben, es funktioniert trotzdem, tu es einfach.

Denke immer daran, es darf Dir gut gehen, auch wenn die allgemeine Lage nicht so berauschend ist. Sorge gut für Dich. Lass es Dir gut gehen.

Herzliche Grüße und lass es Dir gut gehen.

Deine Sibylle

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